14.09.2023

Christa Rigozzi

«Ich habe das Gefühl, von der Welt abgeschnitten zu sein»

Christa Rigozzi pendelt zwischen dem Tessin und der Deutschschweiz. Die aktuelle Situation auf der Gotthard-Strecke stellt die Moderatorin vor Herausforderungen.
Christa Rigozzi: «Ich habe das Gefühl, von der Welt abgeschnitten zu sein»
Die Tessinerin Christa Rigozzi schickt ein Selfie von unterwegs in die Deutschschweiz. (Bild: zVg)
von Matthias Ackeret

Frau Rigozzi, wo erreiche ich Sie momentan?
Ich bin in Airolo und will über den Gotthardpass fahren, da der Autotunnel zu ist. Vor mir ist eine Schlange von einem Kilometer Länge, und ich überlege mir, was ich nun mache. Ich mache viel mentales Training, um mich auf den Stau vorzubereiten.

Ausser Warten können Sie nicht viel machen...
(Lacht) Nein, aber ich muss abends in Bern sein, um im Kursaal zu moderieren. Anschliessend geht es nach Dübendorf, wo ich am Freitag noch einen Auftritt habe. Die Fahrt am Freitagabend zurück ins Tessin stelle ich mir jetzt schon als Horror vor.

Es ist schon eine ungewöhnliche Situation.
Das kann man wohl sagen. Beide Tunnels sind gesperrt, ich habe wirklich das Gefühl, dass ich von der Welt abgeschnitten sei. Glücklicherweise gab es beim Zugunfall keine Toten oder Verletzten. Zum Glück ist das Wetter schön, so dass es wirklich eine Freude ist, über den Gotthard zu fahren. Doch was mache ich, wenn es schneit und der Pass geschlossen ist? Vor dieser Situation fürchte ich mich ein bisschen. Vielleicht muss ich dann wirklich einen Helikopter buchen? Ich entscheide immer situativ, ob ich Zug oder Auto nehme.

Sie haben viele Aufträge in der Deutschschweiz. Was bedeutet die jetzige Situation für Sie?
Ich habe pro Woche drei Auftritte in der Deutschschweiz, gegen Jahresende sogar mehr. Ich habe mittlerweile eine bis drei Stunden mehr, bis ich am Ziel bin. Beispielsweise habe ich alle meine Frühtermine in Zürich immer um halb neun gelegt, so dass ich mit dem ersten Zug ab Bellinzona rechtzeitig dort bin. Das ist nun nicht mehr möglich.

Konkret: Wie gehen Sie mit der Situation um?
Sich in Gelassenheit üben und nicht ausflippen; ändern kann ich ja sowieso nichts. Ich kann nur hoffen und beten, dass die zweite Gotthardröhre bald fertiggestellt ist.

 



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